\"Ich habe Epilepsie - na und?\"

Die Akzeptanz der Erkrankung ist für die Betroffenen ein wichtiger Schritt

(djd/pt). In Kenia kommt es noch immer vor, dass ein ganzes Dorf niedergebrannt wird, nur weil ein Bewohner an Epilepsie leidet. Man will damit die "bösen Geister" verjagen. Doch auch hierzulande gibt es Vorurteile. "Das Wissen über Epilepsie stammt vielfach noch aus dem Mittelalter. Häufig wird Epilepsie mit einer Geisteskrankheit gleichgesetzt", weiß Nicole Reketat, Leiterin Gesundheitsinformation und Patientenservice beim Pharmahersteller UCB.

Dabei hat Epilepsie, an der in Deutschland rund 750.000 Menschen leiden, mit einer Geisteskrankheit nichts zu tun. Die Erkrankung beruht auf einer vorübergehenden Funktionsstörung des Gehirns, bei der eine gleichzeitige Entladung von Nervenzellen in Teilen oder im gesamten Gehirn die normalen Übertragungsprozesse stört. Manche Betroffene haben "nur" Absenzen, also Aussetzer von Sekunden bis Minuten, andere erleben Zuckungen einer Extremität, umfassende Bewegungs- und Bewusstseinserscheinungen oder Streckkrämpfe.

  

 

 

 

 

 

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Akzeptanz als Initialzündung

Für die Betroffenen ist das äußerst belastend, berichtet Anja Zeipelt, die als UCB-Patientenbotschafterin über die Krankheit aufklärt: "Ich fiel von einem Loch ins andere, war verunsichert und ängstlich." Ein erster Schritt hin zu mehr Lebensqualität war für sie wie für viele andere die Akzeptanz der Erkrankung. Auch Nicole Reketat erfährt immer wieder, dass es für Betroffene eine Befreiung war, anderen selbstbewusst sagen zu können: "Ich habe Epilepsie - na und?" Dieses Annehmen sei oftmals die Initialzündung für viele weitere Prozesse, etwa eine gelingende Partnerschaft oder die Wahl eines Berufs, der zu einem passt.

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Internetportal mit wichtigen Informationen

Epilepsie lässt sich heute gut behandeln. Besonders wichtig sind die richtigen Medikamente und eine geeignete ärztliche Therapie. Im Internet unter www.epilepsie-gut-behandeln.de gibt es dazu Informationen. Als hilfreich gelten zudem ein ausgewogener, stressarmer Lebensstil, der Verzicht auf Stimulanzien wie Kaffee und das Einhalten von gewissen Sicherheitsregeln zu Hause und am Arbeitsplatz.

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),